Chronik

Im April 2021 wurde der Handballkreis Gütersloh e.V. 50 Jahre alt. Hier können Sie als PDF die Chronik herunterladen, die Sie auf eine Zeitreise durch die vergangenen 50 Jahre mitnimmt mit zahlreichen Fotos, Informationen, Anekdoten sowie Zahlen und Statistiken.

Chronik zum 50. jährigen Jubiläum des Handballkreis Gütersloh e.V.

Chronik 50 Jahre Handballkreis Gütersloh e.V.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und eine angenehme Lektüre.

 

50 Jahre Handballkreis Gütersloh e.V.

Vorab einige Anmerkungen des Chronisten Friedrich Prill. Leider sind viele Dokumente und Unterlagen nicht mehr verfügbar. Wenn es einen Funktionswechsel im Vorstand oder in den Vereinen gab, ging vieles verloren. Fotos aus den ersten Jahrzehnten waren sowieso sehr selten. Digitalkameras waren noch nicht erfunden und nur wenn die Presse berichtete, wurden Bilder gemacht. Dazu schon an dieser Stelle meinen Dank an die örtlichen Pressen für die damaligen Berichterstattungen, die sich in Auszügen in der gedruckten Chronik wiederfinden. Auch danke ich den Vereinsvertretern, die ihre Archive durchstöberten und mir Bildmaterial zur Verfügung stellten.

Die komplette Jubiläumschronik finden sie hier als PDF File mit Grußworten, Glückwünschen der Vereine, Bildern, Zeitungsauschnitten und Dokumenten.

Wie alles begann

Handball in Westfalen wurde seit 1922 gespielt. Bereits 1923 trennten die Turner streng nach Sport und Turnen, sodass im Westdeutschen Spielverband (WSV) vor allem im Hagener Raum in Verbindung mit den Vereinen des Rheinlandes und im ostwestfälischen Raum Handball intensiv betrieben wurde. Es gab noch keine westfälischen Meisterschaften. Die erste echte Westfalenmeisterschaft wurde 1933 durchgeführt. In dieser Zeit wurden auch die Grundlagen zum Aufbau der Verbandsstrukturen nach dem 2. Weltkrieg im neuen Land Nordrhein-Westfalen gelegt.

1946 genehmigte die englische Militärbehörde, dass man sich wieder in Vereinen und Verbänden zusammenschließen durfte. Die Vereine nahmen wieder ihre Sporttätigkeiten auf. Auch die vielen Vertriebenen suchten ihre Heimat in den örtlichen Vereinen. In die Handballabteilungen kam wieder Leben!

1947 wurde der Westdeutsche Handballverband gegründet und unser Bereich (Handballverband Westfalen) hieß damals „Gau Westfalen“ und bestand aus den Bezirken: Ostwestfalen, Nordwestfalen, Industrie und Südwestfalen mit einer Vielzahl von Handballkreisen. In dieser Zeit gründeten sich der Handballkreis Halle und der Handballkreis Wiedenbrück. Leider sind die meisten der damaligen handelnden Personen mittlerweile verstorben und mit ihnen gingen auch die Protokolle und Dokumente verloren, die Details aus den 50er und 60er Jahren dokumentieren könnten.

Wenn wir vom Handball 1946 bis zum Ende der 70er Jahre reden, dann meinen wir fast ausschließlich Feldhandball (Groß- u. Kleinfeld). Hallenhandball war eine Randerscheinung, die für wenige Wochen im Winter gespielt wurde, wenn überhaupt eine Halle zur Verfügung stand. Gleichwohl wurden schon in den 50er Jahren in einigen Kreisen Hallenmeisterschaften im Hallenhandball ausgetragen. Über Skandinavien und Osteuropa eröffnete dann der Hallenhandball seinen Siegeszug.

1950 galt folgende Einteilung der Kreise im Landesverband:

Bezirk Ostwestfalen: Minden, Lübbecke, Herford, Detmold, Lemgo, Bielefeld, Halle Wiedenbrück und Paderborn
Bezirk Nordwestfalen: Ahaus, Coesfeld, Lüdinghausen, Münster, Tecklenburg und Steinfurt
Bezirk Industrie: Beckum/Warendorf, Hamm/Ahlen, Unna/Kamen, Soest-Lippstadt, Dortmund, Witten, Bochum, Recklinghausen und Herne/Wanne/Castrop
Bezirk Südwestfalen: Hagen, Ennepe-Ruhr, Iserlohn, Arnsberg, Obersauerland, Altena/ Lüdenscheid, Olpe und Siegerland

Da viele kleine Kreise nicht überlebensfähig waren, hatte sich die Anzahl der Kreise bis 1953 schon drastisch reduziert. (Text Quelle WH 50/96)

 

Die „Alt-Kreise“, wie sie heute genannt werden

Ein Blick in das Anschriftenverzeichnis des Landesverbandes aus dem Jahr 1962 zeigt, wie überschaubar doch die Handball-Landschaft in den beiden „Alt-Kreisen“ war.

Im Kreis Halle boten 14 Vereine Handball an und im Kreis Wiedenbrück 11 Vereine. Es wurde nur Feldhandball auf dem Großfeld gespielt. Schon damals waren Schiedsrichter unverzichtbar. Im Kreis Halle pfiffen damals 38 Schiedsrichter und im Kreis Wiedenbrück waren 41 Schiedsrichter aktiv.

Es gab zu der Zeit im Männerbereich nur die Ostwestfalenliga, die Bezirksliga und die Kreisklasse. Frauenmannschaften spielten im Handballkreis Bielefeld.                              

Handballkreis Halle:  Handballkreis Wiedenbrück:
Ostwestfalenliga: TV Künsebeck Ostwestfalenliga: TSG Rheda
Bezirksliga: TuS Borgholzhausen
TuS Brockhagen
Bezirksliga: TV Gütersloh
SVA Gütersloh
TuS Gütersloh
TV Jahn Oelde
Kreisklasse:

TG Bockhorst
BSV Bokel
SC Halle
TuS Harsewinkel
Spvg Hesselteich
TG Hörste
TV Kölkebeck
TV Neuenkirchen (Kreis Melle)
Spvg Steinhagen
Spvg Versmold
TV Werther

Kreisklasse: BG Gütersloh
TV Isselhorst
SV Langenberg
SV Liemke
TuS Viktoria Rietberg
Wiedenbrücker TV

 

Strukturreform im Landesverband Westfalen in den 70ern

Der Landesverband Westfalen bestand 1962 aus 4 Bezirken mit einer Vielzahl von kleinen Kreisen:

  • Bezirk Ostwestfalen: 8 Kreise
  • Bezirk Nordwestfalen: 2 Kreise
  • Bezirk Industrie: 8 Kreise
  • Bezirk Südwestfalen: 5 Kreise

Unsere beiden Handballkreise gehörten damals dem Bezirk Ostwestfalen an:

  • Kreis 1 Minden mit 36 Vereinen
  • Kreis 2 Lemgo mit 14 Vereinen
  • Kreis 3 Herford mit 16 Vereinen
  • Kreis 4 Detmold mit 17 Vereinen
  • Kreis 5 Paderborn mit 9 Vereinen
  • Kreis 6 Bielefeld mit 27 Vereinen
  • Kreis 7 Halle mit 14 Vereinen
  • Kreis 8 Wiedenbrück mit 11 Vereinen

1966/1967 gab es die nächste strukturelle Veränderung im Landesverband. Das Ergebnis war:

  • Ostwestfalen: 8 Kreise
  • Nordwestfalen: 4 Kreise
  • Industrie: 6 Kreise
  • Südwestfalen: 6 Kreise

Diese Konstellation brachte für die Spieltechnik eine sehr unglückliche Aufteilung, sodass 1970 beschlossen wurde, dass alle Bezirke nur noch 4 Kreise haben sollten. In vielen Gesprächen wurden die Kreise aufgefordert, sich zu gesunden Strukturen zusammen zu schließen.

Gegen teilweise erhebliche Widerstände der „Kreisfürsten“ wurde das Ziel letztendlich erreicht.

Bei uns waren dazu insgesamt 3 Sitzungen der einzelnen „Alt-Kreise“ erforderlich, bevor auf dem außerordentlichen Kreistag des Handballkreises Halle am 13.11.1970 in der Gastwirtschaft Pallmeier in Halle der Auflösungsbeschluss zum 31.03.1971 erfolgte. Der Handballkreis Wiedenbrück folgte dem Beispiel eine Woche später. Damit stand der Bildung des Handballgroßkreises Halle/Wiedenbrück zum 01.04.1971 nichts mehr im Wege.

 

1. April 1971: Geburtstermin des Handballkreises Gütersloh

Am 8. Januar 1971 trafen sich die Delegierten der beiden Handballkreise Halle und Wiedenbrück zu einem außerordentlichen Kreistag. Es ging um die Neuwahl des Vorstandes für den neuen Großkreis Halle/Wiedenbrück. Gleichzeitig wurden die Klasseneinteilungen und die Auf-und Abstiegsregelungen beschlossen.

Wie man in dieser Zeit die Aufteilung der Spielklassen pragmatisch regelte, dazu ein Auszug aus dem damaligen Protokoll:

Die Bildung eines Großkreises Halle/Wiedenbrück sieht man wie folgt. Die höchste Spielklasse in diesem Großkreis soll die Kreisliga sein, die sich aus den ersten vier Mannschaften der derzeitigen Kreisklasse bilden soll. Schon die Feldserie 1971 soll so beginnen. Das gleiche wird für die Hallenserie 1971/72 mit je 5 Mannschaften aus den beiden Kreisen der Fall sein.

Der vorläufige Name „Großkreis Halle/Wiedenbrück“ resultierte daraus, dass noch nicht klar war, wie der politische Kreis nach der politischen Strukturreform heißen sollte.

Der 1. ordentlichen Kreistag des Großkreises Halle/Wiedenbrück fand am 19.11.1971 in der Gaststätte Rundheide statt.

Mit diesem Spielbetrieb wurde im Seniorenbereich gestartet:

An der Großfeldserie 1971 nahmen 53 Männer Mannschaften teil:

  • Verbandsliga
1 Mannschaft (TV Künsebeck)
  • Ostwestfalenliga
2 Mannschaften (Brockhagen, TV Oelde)
  • Bezirksliga
5 Mannschaften (BG Gütersloh, TV Isselhorst, Künsebeck 2, Versmold, Borgholzhausen)
  • Kreisebene
45 Mannschaften

 

Die Meldung zur Hallenserie 1971/72 der Männer auf Kreisebene sah so aus:

  • Kreisliga
11 Mannschaften
  • 1. Kreisklasse Nord
8 Mannschaften
  • 1. Kreisklasse Süd
8 Mannschaften
  • 2. Kreisklasse Nord
9 Mannschaften
  • 2. Kreisklasse Mitte
8 Mannschaften
  • 2. Kreisklasse Süd
8 Mannschaften
  • Altherren Staffel
9 Mannschaften (ab 35Jahre)

In Ermangelung der Spielmöglichkeiten in den Altkreisen nahmen die Damenmannschaften im Handballkreis Bielefeld/Herford am Spielbetrieb teil.

1971 wurde im Jugendbereich (nur Jungen) neben dem Großfeld- auch der Kleinfeld-Spielbetrieb eingeführt. Die Organisation im Jungenbereich:

  • A-Jugend Großfeld     8 Mannschaften
  • A-Jugend Kleinfeld     16 Mannschaften in zwei regionalen Staffeln
  • B-Jugend Kleinfeld     10 Mannschaften in zwei regionalen Staffeln
  • C-Jugend Kleinfeld      22 Mannschaften in zwei regionalen Staffeln
  • D-Jugend Kleinfeld     7 Mannschaften Altkreis Halle

Ob der Süden einen Meisterschaftsspielbetrieb durchführen wollte, war noch offen. Und weibliche Jugendmannschaften gab es zu der Zeit noch nicht.

 

Eine Zeitreise durch 50 Jahre auf Basis alter Protokolle und Dokumente

1971 bis 1979

Überall bauten die Städte und Gemeinden mit Hochdruck neue Sporthallen.

Auszug aus dem Protokoll der Vorstandssitzung vom 04.11.71:

Hallenspiele 71/72

Geseke hat eine neue Halle mit einer Spielfläche von 40×21 m gebaut. Sie steht aber für die Hinserie noch nicht zur Verfügung. In Elsen steht die fristgerechte Fertigstellung der Halle zum Saisonbeginn in Frage und auch die Halle in Rheda wird nicht rechtzeitig fertig.

In der Serie 1971/72 wurden die Damen des TV Künsebeck Westfalenmeister.

Auf dem Kreistag am 19.11.1971 appellierte der Kreisfrauenwart an die Vereine, doch auch den Mädchen die Möglichkeit zu geben, Handball zu spielen.

1972 wurde beschlossen, dass alle weiblichen Besucher bei allen Spielen auf Kreisebene freien Eintritt haben sollen. Man wollte hiermit mehr Werbung für den Handballsport im Allgemeinen machen, insbesondere aber für den weiblichen Bereich. Einen großen Effekt hatte das jedoch leider nicht.

Auch daran werden sich nur noch wenige erinnern. Für den immer stärker aufkommenden Hallenhandball musste der Handballkreis oder der Verein die wenigen verfügbaren Hallen „bei den Ämtern“ der Städte bestellen. Hallenbenutzungsgebühren waren die Regel. Hier ein Auszug aus dem Protokoll der Spielwartetagung 1972:

Die Hallengebührenordnung in den verschiedenen Städten wurde erörtert. In der Höhe der Forderungen steht die Stadt Halle an der Spitze. Es wurde gefordert, noch einmal bei der Stadt Halle vorstellig zu werden, um diese Gebühren zu senken.

Im August 1973 wird dringend darauf hingewiesen, dass alle Senioren- und Altherrenspieler mit Rückennummern auflaufen müssen.

Nach dem Abschluss der politischen Strukturreform war klar, wie der neue Kreis heißen sollte. So bekam der Handballkreis 1973 seinen neuen Namen: Handballkreis Gütersloh (Kreis 4 im HVW), analog zum Kreisnamen.

Ab 1974 wurde die Bildung einer Kreisstaffel für die Frauen akut. Der Handball-Kreis Bielefeld/Herford wollte die auf Kreisebene spielenden Mannschaften aus Gütersloh nicht mehr in seinen Spielbetrieb einbinden.

Da nur 6 Vereine Frauenhandballmannschaften auf Kreisebene anboten (Loxten, Bockhorst, Werther, Langenberg, Anröchte und Mastholte), sollten weitere Vereine zur Teilnahme am Spielbetrieb animiert werden. Dazu wurde die Möglichkeit geschaffen, dass A-Mädchen mit einer ärztlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung und Genehmigung des Erziehungsberechtigten in Frauenmannschaften eingesetzt werden durften. Das war lange vor dem dann später eingeführten Doppelspielrecht.

Die Kreisauswahlmannschaften planten regelmäßig Auslandsreisen. Für die A- und B-Jugend wurden zwei Fahrten geplant. Ostern wollte man nach Dänemark fahren und im September am Normandie-Pokal in Frankreich teilnehmen (Bildmaterial ist leider nicht verfügbar).

Auf dem Kreistag am 31.10.75 wurde der langjährige Vorsitzende Bruno Scheiper verabschiedet und durch Günter Sirges abgelöst.

Eine männliche E-Jugend Spielklasse gab es erstmalig 1975.

Im weiblichen Bereich nahmen auf Kreisebene 1975 5 Damen-Mannschaften und 8 wA-Jugend-Mannschaften den Spielbetrieb auf dem Feld auf. Zur Hallensaison 1975/76 meldeten dann schon 8 Damen- und 15 wA-Jugend-Mannschaften.

Die Jugend-Mannschaften wurden in Kreisliga und Kreisklasse eingeteilt und spielten mit Auf-und Abstieg.

Zur Kleinfeldserie der Schüler 1976 meldeten 29 C-Jgd, 18 D-Jgd und 4 E-Jgd-Mannschaften und zur Hallenserie 76/77 waren es 32 C-Jgd, 24 D-Jgd und 8 E-Jgd-Mannschaften.

Im März 1976 wurde der Großfeldhandball auf Bezirksebene eingestellt. Die Bezirksligamannschaften mussten durch den Kreis aufgefangen werden. Deshalb spielen auf Kreisebene dann noch 13 Mannschaften in 2 Staffeln weiter. Diese Spiele waren jedoch nur eine Überbrückung der Sommerpause.

Die Sommerrunde (Groß- oder Kleinfeld) für die Seniorenmannschaften wird endgültig eingestellt. Zur Hallenserie 77/78 gab es bereits 83 Meldungen aus diesem Bereich. Danach wurde nur noch Hallenhandball gespielt.

Der Vorstand beantragte am 08.03.1977, dass alle Kreisausschussmitglieder und Schiedsrichter durch eine Unfallversicherung abgesichert werden sollten. Dem wurde einstimmig stattgegeben.

Auf der Kreisvorstandssitzung am 14.09.1977 fasste man folgende Beschlüsse:

  • für den Kreistag am 09.09.1977 erhält jedes stimmberechtigte Mitglied einen Verzehrgutschein in Höhe von 5 DM
  • für jeden fehlenden Schiedsrichter (außer E-Jugend) sind 15 DM/Monat an Strafe zu zahlen
  • Das Tragen von Spielführerbinden ist für alle Mannschaften ab sofort Pflicht
  1. bis 05.12.77 Für den Handballkreis gab es ein absolutes Highlight: eine Qualifikationsrunde zur Frauen-WM fand bei uns statt. In Steinhagen spielten am 03.12 Rumänien gegen die Schweiz, in Gütersloh am 04.12. Schweden gegen die Schweiz und am 05.12. in Langenberg spielte Rumänien gegen Schweden (Leider ist kein Bildmaterial verfügbar).

Der Eintritt kostete für Sitzplätze 8 DM und für die Stehplätze 2 DM.

Zur Hallenserie 1977/78 meldeten auf Kreisebene bereits 13 Damenmannschaften, 21 wA-Jgd Mannschaften und 4 wB-Jgd Mannschaften. Die wA-Jugend spielte mit Auf-u. Abstieg, wie übrigens alle männlichen Jugend Altersklassen auch.

Neue Spielzeiten für die Seniorenmannschaften (Männer u. Frauen):

einheitlich 2×30 Minuten

Im März 1978 erfolgte eine Abfrage der Vereine, wie sie zur Einrichtung einer F-Jugend (Mini) stehen. Resonanz gleich Null!

Auf dem außerordentlichen Kreistag am 24.04.1978 wurde die Einführung einer Kreissonderliga zur Serie 79/80 für den Männerspielbetrieb beschlossen. In der Kreissonderliga und in der Kreisliga Männer war ein Kampfgericht Pflicht.

1980 bis 1989

Die gerade erst geschaffene Kreissonderliga musste auf Beschluss des WHV eingestellt werden, da diese Spielklasse in der Spielordnung und Satzung des Landesverbandes nicht vorgesehen war. Daraufhin wurde auf einem außerordentlichen Kreistag am 04.04.1980 in Langenberg die neue Klasseneinteilung beschlossen, die Männerspielklassen umbenannt und die Staffelstärken angepasst (14er).

Der Westdeutsche Handballverband stellte die gesamte Pass-Kartei auf elektronische Datenverarbeitung um. Das führte dazu, dass die Kreis-Passstellen mittelfristig nicht mehr benötigt wurden.

Der HV-Tag beschloss, dass es neue Ausweise für Zeitnehmer und Sekretäre in Zukunft nur noch mit Lichtbild gegeben durfte. Die Umstellung in den Kreisen war bis zum 31.12.1980 zu realisieren. Danach wurden die alten Ausweise ungültig.

Ostern 1980 fahren die Auswahlmannschaften zum Gardasee nach Italien, um an einem

Insgesamt 37 Vereine boten 1981 Handball im Handballkreis Gütersloh an.

1983 Das manuelle Zeitalter war für die Spielplangestaltung vorbei. Erstmalig wurden die Pläne für das Spieljahr 83/84 per EDV erstellt. Eine Erleichterung war das aber für die spielleitende Stelle und die Vereine noch nicht. Der Ausdruck erfolgte auf A3 Endlospapier und Tabellen mussten nach wie vor manuell erstellt werden.

Das war damals der zeitliche Ablauf für die Erstellung der Spielpläne, Hallenbelegungspläne und Schiedsrichteransetzungspläne:

  • 01.06. Staffeleinteilung mit Schlüsselzahlen zum Dienstleister nach Hamm bringen
  • 05.06. Vorabspielpläne wieder abholen (ca. ein Volvo-Kofferraum voller Listen)
  • bis 10.06. alle Pläne „auseinander reißen“ und vereinsweise sortieren
  • 10.06. Pläne an die Vereine zur Eintragung der Zeiten
  • 25.06. Ausgefüllte Pläne von den Vereinen zurück (hat schon damals nicht funktioniert)
  • 01.07. Pläne wieder nach Hamm bringen. Dort werden die Daten manuell eingegeben.
  • 14.07. Spielpläne wieder in Hamm abholen und zum SR-Wart bringen. Der trägt dann die SR-Nummer pro Spiel ein.
  • 15.08. Ergänzte Spielpläne wieder nach Hamm bringen. Dort werden die Ergänzungen manuell eingegeben.
  • 25.08. Wieder einen Kofferraum voller Listen abholen. Jetzt ist der gesamte Vorstand mehrere Tage gefordert, die Listen auseinander zu reißen und zu sortieren: Spielplan/Staffel, Hallenbelegungspläne, SR-Pläne etc.
  • 30.08. Papierpaket an die Vereine verteilen. Fertig!

Ab der Serie 83/84 durfte die E-Jugend gemischt spielen.

Es wurde erlaubt, dass im Seniorenspielbetrieb auf Kreisebene ab der Serie 1984/1985 mehr als eine Mannschaft pro Verein in einer Klasse spielen durfte. Um Mauscheleien zu unterbinden, waren daher vor der Serie Mannschaftslisten von den betroffenen Vereinen zu erstellen.

Für fehlende Schiedsrichter wurde die Strafe auf 250 DM/p.a. festgesetzt. 50% sollten in der Kreiskasse verbleiben und 50% ggf. an die Vereine ausgeschüttet werden, die ein Übersoll hatten.

Nach der Freigabe durch den Landrat, das Kreiswappen nutzen zu dürfen, konnten Meisternadeln und Stoffabzeichen für die Kreismeister eingeführt werden.

Fünf Mini-Mannschaften nahmen 1985 erstmals den Spielbetrieb auf.

Über eine Schiedsrichter-Kostenteilung in den einzelnen Spielklassen wurde diskutiert. Im Bereich der Männer Kreisliga und 1. KK sollte das Verfahren in der Serie 1986/1987 getestet werden.

Einen Antrag auf Zulassung von gemischten D- und C-Jugendmannschaften für den kommenden Spielbetrieb lehnten die Vereinsvertreter auf dem Staffeltag am 02.06.1986 ab.

Auf der HV Sitzung am 07.03.1987 wurde beschlossen, Jugendspielgemeinschaften zur nächsten Serie zuzulassen, aber nur dann, wenn sich die kompletten Jugendabteilungen der betroffenen Stammvereine zusammenschließen würden.

Nur wenige erinnern sich noch an den Sportgroschen. Es gab ihn seit 1951. Er wurde seinerzeit zur Unterstützung der Sporthilfe eingeführt und musste bei jedem Hallenhandballspiel bezahlt und an die Kreiskasse abgeführt werden. Es gab andauernd Ärger beim Kassieren und mit den Abrechnungen der Vereine. Der Kreiskassenwart musste dann das Geld an den LSB weiterleiten. Es diente zur Unterstützung der Sporthilfe. Endlich war es soweit, die Abrechnung des Sportgroschens ab Serie 1987/1988 wurde eingestellt.

Auf dem WHV Tag im April 1988 wurde entgegen der Vorlage des Präsidiums beschlossen, doch Jugendspielgemeinschaften, auch für einzelne Altersklassen, zuzulassen.

Da die Funktionsträger permanent über eine starke Arbeitsbelastung klagten, gab es auf der Vorstandssitzung am 19.08.1988 erstmalig den Vorschlag, eine Geschäftsstelle einzurichten. Nach intensiver Prüfung stellte sich jedoch heraus, dass es zu wenig Tätigkeiten gab, die verlagert werden könnten. Ende 1989 wurde das Thema vorläufig beerdigt.

1989 bildeten die Vereine erste JSG´s im Kreis und der Spielbetrieb in der Altherrenklasse musste mangels Meldungen eingestellt werden.

Egbert Sausel bekommt auf dem Kreistag am 18.09.1989 die silberne Ehrennadel des WHV verliehen.

Es gab enorme Probleme mit der Arbeit der Kreisauswahlmannschaften. Die Vereine waren nicht bereit, geeignete Spielerinnen und Spieler abzustellen.

1990 bis 1999

Am 02.04.1990 präsentierte Bernhard Weidich in Isselhorst den Vereinen sein neues, deutlich moderneres EDV-System. Damit könnte man u.a. in Zukunft auch die Tabellen automatisch erstellen.

Die Werbung auf Schiedsrichterkleidung wurde 1991 komplett verboten. Der Handballkreis führte das Weidich-EDV-System ein. Jetzt konnten die Spielpläne und Tabellen direkt am PC erstellt werden. Es war jedoch zu Beginn für die Staffelleiter sehr mühsam.

Der Pflichtbezug der „Deutschen Handball Zeitung“ vom DHB für die Vereine und Kreise endete am 01.01.1991.

Die Wahlperioden für alle Verbände und Handballkreise wurden auf Beschluss des DHB Bundestages von 2 auf 3 Jahre verlängert.

Zur Serie 1991/1992 spielte erstmalig eine Damenkreisliga bei uns im Kreis.

Kreistag am 01.09.1991.

Der TuS Borgholzhausen stellte folgenden Antrag:

Die E- und D-Jugend soll ab sofort mit gemischten Mannschaften spielen dürfen.

Diesem Antrag wurde einstimmig stattgegeben.

In der Folge gab es dann aber Probleme bei den Bezirksmeisterschaften. Die gemischt spielenden Mannschaften der E- und D-Jugend aus unserem Kreis durften vorerst nicht an den Bezirksmeisterschaften teilnehmen. Hier musste erst ein entsprechender Antrag des Kreistages auf Zulassung solcher Mannschaften an den Bezirkstag gerichtet werden.

Entscheidungen des WHV 1992:

  • Der WHV führte für alle Mitgliedsorganisationen im Passwesen neue Erfassungsbögen und EA-Scheine ein
  • Ein absolutes Harzverbot im Bereich des WHV wurde erlassen
  • Der WHV genehmigte die Zulassung aller Altersklassen von JSG´s zur Teilnahme am WHV-Spielbetrieb
  • Neue Spielzeit für die F-Jugend ab der Serie 92/93: 2×20 Minuten

Der Kreissportbund stellte 1993 allen Verbänden eine Studie „Anteil Grundschüler in Schulsportgemeinschaften“ zur Verfügung. Ziel: Bildung freiwilliger Schulsportgemeinschaften in Grundschulen.

Auf dem Kreistag 1994 kam die Anregung, den mangelhaften Informationsfluss in den Vereinen und Verbänden durch die Einführung einer wöchentlichen Börse, analog zum Handballkreis Minden, zu verbessern. Leider ergab die danach durchgeführte Abfrage keinerlei Interesse bei den Vereinen.

Die Aktion „Jugendhandball“ zur Analyse der Situation des Jugendhandballes in den Vereinen wurde 1995 ins Leben gerufen. Fragebögen gingen an alle Vereine. Nur 50% der angeschriebenen Vereine antworteten 1996 auf die Aktion „Jugendhandball“. Trotzdem sollte eine Auswertung erfolgen, damit ggf. aus dem Ergebnis Maßnahmen und Schulungen im Spätsommer ergriffen werden könnten.

Da die Kreise zu wenige Schiedsrichter für den Bezirk abstellten, ging die Zuständigkeit für das Ansetzen der weiblichen Bezirksligastaffeln in die Kreise über.

Am 19.08.1996 verabschiedete sich der Handballkreis von der veralteten Präsentationstechnik mittels Overhead Projektor und Dia-Serien. Für das Lehrwesen im Schiedsrichterbereich kaufte man einen Video-Beamer und entsprechendes Video Schulungsmaterial. In den folgenden Jahren wurde die Technik immer wieder auf den neuesten Stand gebracht. Damit schufen wir allzeit die besten Voraussetzungen für die Lehrarbeit im Kreis.

Die Änderung der Stichtage der Altersklassen auf den 01.01.eines Jahres erfolgte 1997.

Zu viel Unmut und vielen Diskussionen in den Vereinen sorgte der DHB mit seiner Entscheidung, dass Schiedsrichter für Damen und Herrenspiele mindestens 18 Jahre alt sein müssten.

Kreistag am 04.01.1998

Der langjährige Vorsitzende Günter Sirges kandidiert auf dem Kreistag nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden. Er wurde mit großen Ehrungen verabschiedet und von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Sein Nachfolger wurde Friedrich Prill.

Friedrich Prill überreichte Günter Sirges zum Abschied einen Ehrenteller und

Dieter Vaupel, Präsident des WHV, überreichte ihm eine Ehrenplakette.

Zur Situation im Schiedsrichterbereich, fand Friedrich Prill klare Worte:

„Die durchschnittliche Haltbarkeit eines Schiedsrichters liegt derzeit unter einem Jahr“

Zum 25jährigen Bestehen des politischen Kreises richtete der Handballkreis ein großes Jugendspielfest in Harsewinkel aus.

In der Serie 1997/ 1998 wurden letztmalig Rundenspiele in der F-Jugend (Minis) ausgetragen. Danach gab es nur noch Spielfeste. Zum ersten großen Abschlussspielfest Anfang April 1998 in Versmold konnte der Landrat Sven-Georg Adenauer als Schirmherr gewonnen werden.

Die Passdateien der Vereine beim WHV vergrößerten sich ständig. Fast kein Verein war bemüht, diese zu pflegen und auf einem aktuellen Stand zu halten. Fast nie wurden nicht mehr aktive Handballerinnen und Handballer gelöscht.

Alle Appelle auf freiwilliger Basis gingen ins Leere. So beschloss der Kreisvorstand, dass ab dem 31.08.1998 eine Gebühr für jeden Pass im System des WVH von 1 DM/p.a. zu zahlen war. Dies führte dazu, dass auf einen Schlag über 650 Pässe (das waren gut 10% der gesamten Passdatei des Handballkreises) noch vor dem Stichtag gelöscht wurden. Der WHV übernahm später das Modell aus unseren Kreis und führte es ab dem 01.01.2000 verbindlich für alle ihm angeschlossenen Vereine ein.

Eine weitere Strukturreform im HV Westfalen stand 1999 an. Auf der Sitzung des Bezirkes Ostwestfalen wurde beschlossen, dem Antrag des HV zu folgen:

Die Bezirke Ostwestfalen und Südwestfalen sollen sich auflösen und es soll der Bezirk Nord mit den Kreisen 1-6 und der Bezirk Süd mit den Kreisen 7-12 neu gebildet werden. Gleichzeitig sollen die Spielklassen neu geordnet werden.

 

Bernie Bücker, viele Jahrzehnte Schiedsrichter und 20 Jahre Kreisschiedsrichterwart, wurde im August 1999 im feierlichen Rahmen verabschiedet. Peter Büteröwe wurde sein Nachfolger.

2000 bis heute

Der Schiedsrichterkostenausgleich im Kreis wurde auf Wunsch der Vereine auf alle Spielklassen ab der Serie 2000/2001 ausgedehnt. Damit wurde die permanente Kritik an den Ansetzerinnen und Ansetzern abgemildert, die immer zum Gegenstand hatte, dass Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sowie Gespanne weit durch den Kreis zum Pfeifen von Spielen geschickt wurden. Insbesondere die Vereine am Randes des Handballkreises waren die Leidtragenden von den dann anfallenden hohen Kilometergeldern.

Am 23.06.2001 war es soweit, der neue Bezirk Nord wurde gegründet.

Auf dem HV-Tag wurde die Satzungsänderung und die Strukturreform beschlossen. Sie gilt damit für alle Spielklassen ab der Serie 2002/2003.

Am 17.08.2001 wird die neue Satzung des Handballkreises Gütersloh auf dem außerordentlichen Kreistag verabschiedet und später in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Halle eingetragen.

Der Handballverband Westfalen plante erstmalig ein einheitliches EDV System für seinen Bereich einzuführen. 2002 wurde das Handballprogram SIS der Firma Gatecom den Vereinen vorgestellt. Es sollte zur Saison 2002/2003 verbindlich eingeführt werden.

Das Jahr 2003 war für den Vorstand ein sehr herausforderndes Jahr. Viele Mitglieder des Handballvorstandes legten die Ämter nieder. Vielfältige Gründe (berufliche Überlastung, Frust, Neuorientierung, etc.) waren dafür verantwortlich. Für die verbleibenden Funktionsträger war die Arbeit nicht mehr zu bewältigen. In einer gemeinsamen Aktion mit den Vereinen gelang es jedoch nach vielen intensiven Gesprächen, alle Positionen wieder neu zu besetzen.

Zum Jahresende 2003 wurden die Kreispassstellen aufgelöst und ab dann alles zentral durch den WHV abgewickelt.

Durch eine Satzungsänderung des HV Westfalen 2004 mussten die Mitglieder, dies waren die Handballkreise, ihre Satzungen anpassen und sich als e.V. eintragen lassen. Das führte dazu, dass wir nach erfolgter Satzungsänderung Handballkreis Gütersloh e.V. hießen.

Zur Saison 2004/2005 sollte die DHB Rahmentrainingskonzeption im Kinder- und Jugendhandball verbindlich eingeführt werden. Das traf nicht überall auf Gegenliebe und viele Verantwortliche in den Vereinen ignorierten das einfach.

Seit September 2006 wurde das überarbeitete Handballspielabzeichen für Kinder und Jugendliche angeboten. Unser Kreis beteiligte sich mit 1000€ an den anfallenden Kosten. Nach anfänglicher Euphorie verlief das Projekt jedoch schnell im Sande.

Da nicht alle Kreise die DHB-Rahmentrainingskonzeption im Kinder- und Jugendhandball umgesetzt hatten, erklärte sie der DHB zum 01.07.2007 für alle Mitgliedsorganisationen als verbindlich.

Das Erweiterte Präsidium des DHB hatte auf seiner Sitzung am 24.11.2007 den Ausbildungskostenersatz (§ 29 Spielordnung) mit sofortiger Wirkung abgeschafft. Sehr zum Leidwesen der kleineren Vereine.

Bekanntgabe auf dem Staffeltag vom 06.06.2008:

Ab Serie 2008/2009 ist in allen von Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen geleiteten Spielen ein Zeitnehmer zu stellen.

Der Jugendtag am 06.10.2009 beschloss, die teilnehmenden Mannschaften für Aufstiegsrunden zum HV zu begrenzen, da viele Vereine diese Runden als willkommene Spielmöglichkeit für ihre Mannschaften ausnutzten.

Die Ehrenordnung des Handballkreises trat 2009 in Kraft.

Auf dem Kreistag am 27.11.2009 wurde Egbert Sausel nach 54 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit verabschiedet und von der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt. Der Präsident des WHV, Dieter Stroband, zeichnet ihn mit der goldenen Ehrennadel des WHV aus. Für seine Verdienste um den Handballsport bekommt Heinz-Hermann Jerrentrup die silberne Nadel des WHV verliehen.

2010/2011 Ein Gremium zur Erstellung eines Punktesystems (Rankingliste) für die Zulassung zu den Aufstiegsrunden nahm die Arbeit auf. Das Ergebnis sollte auf der nächsten Jugendwartetagung vorgestellt und erläutert werden.

Ab 2012/2013 war die sogenannte „Rankingliste“ die Basis für die Zulassung zu den Aufstiegsrunden.

Die Durchführungsbestimmungen für eine einheitliche Wettkampfstruktur im Kinder- und Jugendhandball (DHB-Rahmenkonzeption) traten am 01.07.2013 in Kraft. Es gab Fortbildungsangebote für Trainer/Übungsleiter der Vereine. Es war jedoch ein schwieriges Unterfangen, die gewünschten Vorgaben in die Praxis umzusetzen.

Als einer der Vorreiter im HV Westfalen wurden im Handballkreis der Vielseitigkeitstest für die E-Jugend-Mannschaften ab der Serie 2013/2014 verbindlich eingeführt. Der HK Bielefeld-Herford war hierfür das Vorbild.

Auf dem WHV-Tag am 05.10.2013 wurde nach kontroverser Diskussion die WHV-Zusatzbestimmung zu §25 Abs. 2.1 DHB/RO geändert. Dadurch wurde die Benutzung von Haftmitteln, ggf. mit Einschränkungen, erlaubt.

2014 Der Handballverband Westfalen arbeitete in Zukunft mit dem neuen Verwaltungsprogramm Phönix. Dies hatte auch direkte Auswirkung auf die Kreise:

Ab sofort sind alle Vereine für die Pflege Ihrer Daten, insbesondere Post-und Rechnungsanschrift, selbst verantwortlich. Dazu ist es notwendig, sich in Phönix zu registrieren.

Es entstand vorerst für unsere Vereine ein doppelter Aufwand, da die Daten nun sowohl in Phönix, als auch im SIS zu pflegen waren.

Der Spielmodus zur Ermittlung der Pokalsieger für Männer und Frauen war in die Jahre gekommen. Immer weniger Mannschaften waren gewillt, daran teilzunehmen. Im Handballkreis Bielefeld/Herford, wo es vor Jahren die gleichen Probleme gab, hatte man erfolgreich mit Unterstützung von Sponsoren ein neues Modell etabliert. Ein ähnliches Modell sollte nun auch bei uns eingeführt werden. Am 03./04. 01 2015 war es dann soweit. In der Sporthalle in Rietberg-Mastholte fanden die Endrunden statt. Das war ein hoffnungsvoller Start in den neuen Modus.

Zur Saison 2015/2016 führte der Handballverband Westfalen für alle seine Ligen den elektronischen Spielbericht ein. Ausgenommen davon waren vorerst nur die Bezirksstaffeln. In unserem Kreis testeten die Kreisliga und 1.KK Männer das System.

Eine Ü-40 Liga im Männerbereich versuchte sich wieder zu etablieren. Leider war das Unterfangen trotz großer Flexibilität in der Mannschaftbildung (vereinsübergreifend möglich) mangels Interesse von den Vereinen erfolglos.

Um die Hierarchie-Stufen im Verband zu verschlanken, sollten die Bezirke Nord und Süd aufgelöst werden. Nach vielen Sitzungen und Arbeitskreisen wurde man sich letztendlich einig. Auf dem Verbandstag des HVW am 04.06.2016 wurde die geänderte Satzung verabschiedet. Damit hatten die Bezirke Nord und Süd endgültig aufgehört zu existieren.

Für die Serie 2016/2017 erweiterte sich der kreisübergreifende Spielbetrieb im Jugendbereich deutlich (Kooperationsstaffeln). Gleichzeitig bildeten ab der Serie 2016/2017 der Handballkreis Gütersloh mit dem Kreis Bielefeld/Herford im Frauen- und Männerspielbetrieb eine gemeinsame Bezirksliga.

 

Da der bisherige EDV-Dienstleister Gatecom nicht die erforderlichen Maßnahmen zur Datensicherheit im Spielsystem SIS implementieren konnte, beendete der HVW den Vertrag.

 

Daraus resultierte folgender Beschluss des Erweiterten Präsidiums am 10.11.2018:

„Das Präsidium des HVW beantragt ab der Saison 2019/2020 den Übergang aus SIS der Firma gatecom auf die Applikationen der Firma Handball4all AG. Ein entsprechender Vertrag über eine Laufzeit von 3 bzw. 5 Jahren soll vom Präsidium abgeschlossen und der Übergang mit Schulungen in den betroffenen Bereichen organisiert werden.“

Die lange erwartete neue Schiedsrichterordnung des Handballverbandes Westfalen trat zum 01.07.2018 in Kraft und sorgte ab da natürlich für viele Diskussionen.

Erstmalig hatte der Handballkreis ab dem 01.01.2019 eine Geschäftsstelle zur Entlastung der ehrenamtlich tätigen Funktionsträgerinnen und Funktionsträger.

Auf dem ordentlichen Kreistag am 12.01.2019 wurde nach 35 Jahren Vorstandsarbeit, davon 20 Jahre als Vorsitzender, Friedrich Prill verabschiedet. Die Versammlung wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden und von HVW-Präsident Wilhelm Barnhusen wurde er mit der Ehrenplakette des Handballverbandes Westfalen für seine Verdienste um den Handballsport ausgezeichnet. Sein Nachfolger als Vorsitzender wurde Prof. Dr. Marcel Machill.

 

Das neue EDV-System für den Spielbetrieb und die Verwaltung stand bereit für den Einsatz. Das Programm 7Meter wurde ab Serie 2019/2020 das neue Spielsystem und Phönix das neue Verwaltungsprogramm für alle Vereine.

Im Frühjahr 2020 ereilte Europa auch der Corona-Virus, der in Folge für die Bevölkerung lange anhaltende, nie dagewesene Bedrohungen und Einschränkungen zur Folge haben sollte. Auswirkungen hatte die beginnende Pandemie auch auf den Amateursport in allen Bereichen. Erstmalig musste eine komplette Meisterschaftsserie im Handball Spielbetrieb abgebrochen werden. Dazu aus der NW vom 28.04.2020:

Saisonabbruch für Handballkreis Gütersloh „die einzig richtige Entscheidung“

Kreis Gütersloh. Nachdem der Handballverband Westfalen die Saison 2019/2020 für seine Jugendmannschaften bereits am 13. März für beendet erklärt, die Serie im Seniorenbereich aber lediglich bis zum 19. April unterbrochen hatte, wurde die Spielzeit Sonntag auch für die Erwachsenen abgepfiffen.

„Unter den gegebenen Umständen ist das die einzig richtige Entscheidung. Selbstverständlich schließen wir uns als Handballkreis Gütersloh mit unserem Spielbetrieb in der Bezirksliga, der Kreisliga und den Kreisklassen dieser Entscheidung an. Ein Flickenteppich wäre nun wirklich keine gute Lösung“, heißt es in einer Presseerklärung von Marcel Machill, dem Vorsitzenden des Kreisverbandes. „Die sportlichen Erfolge aus der Saison 2019/20 haben Bestand und es gibt reguläre Meister in allen Spielklassen“, so Machill weiter.

Um überhaupt einen Spielbetrieb für die Serie 2020/2021 realisieren zu können, wurde mit großem Geschick und mit viel Akribie von der TK in Zusammenarbeit mit den Vereinen versucht, wenigsten einen halbwegs realistischen Spielplan für alle Spielklassen zu verabschieden.

Die zweite große Pandemie-Welle machte jedoch allen Bemühungen bereits im Herbst einen Strich durch die Rechnung. Der Spielbetrieb bei den Erwachsenen musste kurz nach dem Start unterbrochen werden, im Jugendspielbetrieb konnte gar nicht erst gestartet werden.

Nach einem, nicht nur aus sportlicher Sicht, trostlosen Jahresbeginn, wurde am 27.01.2021 der Handballspielbetrieb für die laufende Saison komplett eingestellt.

Was zog sich wie ein roter Faden durch all diese Jahre?

  • Von Anfang an (seit den 50er Jahren) herrschte Schiedsrichtermangel. Nicht nur bei uns im Kreis. Es war ein allgemeines Erscheinungsbild. Zitat aus dem Haller Kreisblatt vom 22.11.1971:

„Schiriwart“ Cassel hat im Moment 105 Schwarzkittel zur Verfügung. Der Sollbestand von 130 ist allerdings noch nicht erreicht, trotz eines Anwärterlehrganges von 23 Teilnehmern.

  • Die Handballregeln wurden permanent verändert. Der Einfluss der Bundesliga wurde dabei von Jahr zu Jahr stärker. Nicht immer waren diese Regeländerungen für den Breitensport zielführend.
  • Die Satzungen und Ordnungen wurden ebenfalls permanent erweitert oder modifiziert. Es wurde immer bürokratischer und unübersichtlicher.
  • Nach Abschaffung der Auf-und Abstiegsregelungen im Jugendbereich sorgten die Modalitäten zu den Aufstiegsrunden in jedem Jahr für Diskussionen, egal welches Modell angeboten wurde. Es gab einfach keine Ideallösung – und das ist bis heute so.
  • Nach einem kurzen Hoch, Mitte der 80er Jahre, setzte das Vereins- und Mannschaftssterben ein. Der Trend ist leider bis heute ungebrochen und wird uns noch vor manche Herausforderung stellen. Die nächste Strukturreform ist unverzichtbar.
  • Die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war und bleibt schwierig.

Auch das war in den 70ern bis Mitte der 80er Jahre Tagesgeschäft für die Staffelleiter und Staffelleiterinnen:

Alle Spielpläne und Tabellen mussten mit großem manuellen und zeitlichen Aufwand erstellt werden. EDV-Unterstützung gab es nicht und war noch für lange Jahre ein Wunschdenken.

Zum Schluss: Zahlen, Statistik, Fakten

Die Vorsitzenden

1971  bis   1975         Bruno Scheiper (Er war vorher Fachwart im alten Handballkreis Wiedenbrück.)

1975  bis   1998        Günter Sirges

1998  bis   2019        Friedrich Prill

Seit 2019                   Prof. Dr. Marcel Machill

Entwicklung der Mannschaften

Im Bereich der Herren und Damen kann in den ersten Jahren nicht genau ermittelt werden, wie viele Mannschaften zusätzlich über Kreisrahmen hinaus gespielt haben. Teilweise liegen auch nur die Infos vom Spielbetrieb des Feldhandballes (Groß-u. Kleinfeld) vor.

Serie Herren Damen mA mB mC mD / gem.D mE / gem.E Mini wA WB wC wD wE Summe
71 / 72 47 0 20 12 14 21 0 0 0 0 0 0 0 114
75 / 76 74 8 25 23 30 21 6 0 15 0 0 0 0 202
80 / 81 91 21 24 29 26 21 10 0 19 18 11 0 0 270
82 / 83 112 37 33 42 35 35 12 0 25 22 12 0 0 365
86 / 87 126 43 29 32 25 19 14 6 17 14 11 1 0 337
91 / 92 109 38 14 13 25 21 17 5 11 14 12 4 0 283
94 / 95 107 35 15 18 22 23 18 8 14 10 11 6 0 287
99 / 00 95 36 21 18 19 20 25 15 8 13 20 10 0 300
00 / 01 93 39 19 15 18 19 23 14 9 16 15 13 0 293
01 / 02 87 36 13 16 16 23 28 18 8 16 15 14 0 290
04 / 05 80 36 14 23 30 32 31 29 6 11 23 18 16 349
Jan. 11 75 39 14 27 29 33 30 37 12 15 26 24 17 378
Jan. 12 75 39 15 27 28 33 30 35 10 17 24 24 18 375
Jan. 13 74 40 20 21 29 31 31 37 9 21 25 22 18 378
Jan. 14 73 38 18 23 28 32 31 33 9 22 24 22 20 373
Jan. 15 72 37 17 22 26 30 27 36 13 17 23 22 19 361
Jan. 16 69 39 17 18 26 23 24 34 11 15 21 20 16 333
Jan. 17 65 38 12 20 25 23 27 34 14 16 18 17 15 324
Jan. 18 65 39 15 22 21 23 26 33 10 17 17 18 15 321
Jan. 19 63 40 14 18 23 24 25 34 13 13 15 14 12 308
Jan. 20 63 39 16 15 21 26 26 33 11 14 14 14 14 306
Jan. 21 60 39 16 15 24 23 24 34 9 12 11 17 14 298
Jan. 22 62 37 10 15 18 23 22 31 9 12 14 13 10 276
Jan. 23 58 36 11 18 17 19 23 32 9 9 12 15 12 271
Serie Herren Damen mA mB mC mD / gem.D mE / gem.E Mini wA WB wC wD wE Summe

 

Schiedsrichter/Schiedsrichterinnen

Entwicklung der aktiven SR:

1971 105 1975 164 1977 282 1979 257
1988 360 1989 305 1991 209 1994 251
1999 239 2006 215 2009 275 2014 215
2015 229 2016 211 2020 224

 

Damals wie heute waren die Schiedsrichterkostenvergütungen und das Kilometergeld, durch die teils dramatisch steigenden Benzinpreise, ein Thema. Hier die Entwicklung:

1971 4 DM/Spiel 0,10 DM/km 1973 5 DM/Spiel 0,12 DM/km
1974 6 DM/Spiel 0,20 DM/km 1978 7 DM/Spiel 0,30 DM/km
1981 10 DM/Spiel 0,35 DM/km 1991 12 DM/Spiel 0,50 DM/km
1997 17 DM/Spiel 0,50 DM/km 2000 20DM/Spiel 0,50 DM/km
2006 11 €/Spiel 0,30 €/km 2009 13 €/Spiel 0,30 €/km
2014 16 €/Spiel 0,30 €/km 2020 20 €/Spiel 0,30 €/km
2022
25 €/Spiel 0,30 €/km